Zentrales Schlafapnoesyndrom

Definition

Im Rahmen des zentralen Schlafapnoesyndroms kommt es infolge einer Störung des Atemzentrums im Gehirn zu Atemaussetzern. Im Gegensatz zum obstruktiven Schlafapnoesyndrom liegt die Ursache nicht in einer Verengung der oberen Atemwege sondern in einem fehlenden Atemantrieb und einer fehlenden Atemarbeit. Im Rahmen der Atempausen kann somit auch keine Atembewegung gemessen werden.

Das zentrale Schlafapnoesyndrom ist ein eher seltenes Krankheitsbild und kann vor allem bei Frühgeborenen, unreifen Kindern und bei Patienten mit einer Hirnschädigung (Schlaganfall, Tumor) auftreten.

Zentrale Apnoen können sich auch bei hirnorganischen Erkrankungen mit Beteiligung des Hirnstammes zeigen (z.B. nach Schlaganfall) und auch im Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten auftreten (v.a. bei Opiaten).

Weiterhin zeigen sich bei einigen Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe unter CPAP Therapie zentrale Apnoen. In diesem Fall spricht man von der sog. “Komplexen Schlafapnoe”.

Zur Behandlung des zentralen Schlafapnoesyndroms können Atemstimulierende Medikamente (z.B. Theophyllin o. Azetazolamid) und eine spezielle BiPAP-ST Beatmung verwendet werden. Im Rahmen einer BiPAP-ST-Therapie wird beim Auftreten von zentralen Atempausen die Beatmung vom Atemgerät übernommen.

eine sonderform des zentralen Schlafapnoesyndroms

Cheyne-Stokes-Atmung

Bei der Cheyne-Stokes-Atmung (auch periodische Atmung) handelt es sich um eine zentrale Störung der Atemregulation, welche in der Regel zunächst im Schlaf auftritt. Es liegt meist eine eher geringe Kohlendioxidkonzentration im Blut und ein vermehrtes Ansprechen des Atemzentrums auf Kohlendioxid vor. Im Rahmen des Einschlafens kommt es physiologischerweise zu einem leichten Anstieg der CO2-Konzentration im Blut. Das sehr empfindliche Atemzentrum dieser Patienten reagiert hierauf mit einer zu starken Zunahme der Atemtiefe. Dies führt dazu das wiederum zuviel Kohlendioxid abgeatmet wird, so dass schließlich durch eine zu geringe CO2-Konzentration gar kein Reiz mehr für das Atemzentrum vorhanden ist und eine zentrale Apnoe resultiert. Im Rahmen dieser Apnoe steigt die CO2-Konzentration im Blut wieder an, worauf das Atemzentrum wieder überschießend mit zu tiefer Atmung reagiert. Typisch ist ein spindelförmig verlaufendes Atemmuster mit langsam zu und abnehmender Atemtiefe und im Extremfall mit zentralen Apnoen. Verstärkt wird das Phänomen noch durch eine verlangsamte Kreislaufzeit im Rahmen einer Herzinsuffizienz, so dass die von den peripheren Rezeptoren registrierten Kohlendioxid und Sauerstoffkonzentrationen erst verzögert ans Atemzentrum gemeldet werden.

Eine Cheyne-Stokes-Atmung tritt vor allem bei folgenden Erkrankungen auf:

Quelle: Klinikum Nürnberg